Plasmaschneiden unter Wasser

Bei allen thermischen Trennverfahren kommt es im Bereich der Schnittkante kurzzeitig zu einer sehr hohen Temperatur und nachfolgend einer sehr schnellen Abkühlung. Die hieraus resultierenden Werkstoffveränderungen äußern sich in einer Aufhärtung unmittelbar an der Schnittkante und einer daran angrenzender Anlasszone (Erweichungszone).

Im Hinblick auf eine möglichst geringe thermische Beeinflussung der Schnittkante und auf den geringen Verzug bei der Verarbeitung dünner Bleche bietet das Plasmaschneiden unter Wasser günstigste Voraussetzungen. Neben der guten Wärmeableitung im Wasserbad führt die hohe Schneidgeschwindigkeit zu einer sehr schmalen Wärmeeinflusszone. Der Einsatz von Sauerstoff verringert beim Unterwasserschneiden, aber auch bei den anderen Verfahrensvarianten, die Viskosität des aufgeschmolzenen Materials. Dadurch ergeben sich bartfreie Schnittkanten.

Das zu bearbeitende Werkstück wird mit Wasser ca. 40 – 70 mm „überspült“ und der Plasmastrahl trifft durch das Wasser hindurch auf das Werkstück.

Es treten weniger Spannungen und Verzug an den Werkstücken auf, da die durch den Schneidprozess entstehende Wärme optimal abgeführt wird.

Auch die Arbeitsbedingungen im Bezug auf Lärm- und Rauchbildung gegenüber trocken schneidender Anlagen werden um ein vielfaches verbessert. Das unter Wasser Plasmaschneiden wird besonders gerne bei Werkstücken eingesetzt bei denen die Kanten einer besonderen Belastung ausgesetzt sind. (Hammerschlegel, Siebbleche, Kettenräder, …). Brennteile aus besonders hartem und verschleißfesten Stählen wie „Hardox“, „Dillidur“, „XAR“ usw. werden heute meist nur noch unter Wasser geschnitten.